Entzün­dungs­werte geben Hinweis auf Suizidalität

Für manche mag das verlo­ckend aussehen. Aber der Zucker­gehalt in gewöhn­lichem Junk Food wie Doughtnuts, Kuchen, Schokolade und Keksen ist immens. Zucker ist unglaublich schädlich, wenn er in großen Mengen konsu­miert wird. So scheint ein hoher BMI ursächlich mit den vier Depres­si­ons­sym­ptomen Freud- und Inter­es­sens­lo­sigkeit, Appetit­ver­än­de­rungen, Erschöpfung und Unzuläng­lich­keits­ge­fühlen in Zusam­menhang zu stehen. Das vermuten Wissen­schaf­te­rinnen und Wissen­schaftler des Max-Planck-Institut für Psych­iatrie, der Ludwig-Maximi­lians-Univer­sität und der University of Cambridge. Foto: formulatehealth.com, Lizenz: CC BY 2.0

Entzün­dungs­werte geben Hinweis auf Suizidalität

Chronische Entzün­dungen und Depres­sionen könnten eine gemeinsame genetische Ursache haben. Im Fokus jüngster Forschung steht der Entzün­dungs­marker Interleukin‑6 (IL‑6), der sich als poten­zi­eller Risiko­faktor für Suizi­da­lität erwiesen hat.

»Wir haben uns die Frage gestellt, ob Entzün­dungen einen gemein­samen geneti­schen Hinter­grund mit einzelnen depres­siven Symptomen teilen und ob sie sogar für deren Entstehung mitver­ant­wortlich sind«, erklärt Nils Kappelmann vom Max-Planck-Institut für Psych­iatrie (MPI) in München. Die Wissen­schaftler des MPI, der Ludwig-Maximi­lians-Univer­sität München (LMU) und der University of Cambridge analy­sierten eine Reihe geneti­scher Varianten, die unter anderem mit erhöhten Entzün­dungs­werten und dem Body-Maß-Index (BMI) als Marker für Überge­wicht und Regulie­rungs­stö­rungen des Stoff­wechsels in Verbindung stehen. Die Ergeb­nisse wurden im renom­mierten Fachjournal JAMA Psych­iatry veröffentlicht.

Das Team konnte die These bestä­tigen, dass Regulie­rungs­stö­rungen des Immun­systems und des metabo­li­schen Stoff­wechsels eine gemeinsame genetische Basis mit depres­siven Symptomen haben. So scheint ein hoher BMI ursächlich mit den vier Depres­si­ons­sym­ptomen Freud- und Inter­es­sens­lo­sigkeit, Appetit­ver­än­de­rungen, Erschöpfung und Unzuläng­lich­keits­ge­fühlen in Zusam­menhang zu stehen. »Überrascht hat uns außerdem, dass erhöhte Entzün­dungs­werte, speziell Interleukin‑6 (IL‑6), einen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Suizi­da­lität geben«, so Studi­en­leiter Kappelmann. IL‑6 spielt bei der Regulation des Immun­systems eine Schlüs­sel­rolle und ist ein Marker für das Entzün­dungs­ge­schehen im Körper.

Immun­the­rapie statt Antidepressiva

Depres­sionen äußern sich bei Menschen ganz unter­schiedlich mit teils wider­sprüch­lichen Symptomen. Eine Subgruppe, die als immuno-metabo­lische Depression bezeichnet wird und circa ein Viertel aller Patienten umfasst, weist Regulie­rungs­stö­rungen des Immun­systems und des Stoff­wechsels auf. Diese Patienten sprechen in der Regel schlechter auf klassische Antide­pressiva oder Psycho­the­rapie an. Entzün­dungs­hemmer, wie IL-6-hemmende Medika­mente, könnten deshalb ein neuer Ansatz zur medika­men­tösen Therapie der Depression und Prävention von Suizi­da­lität für diesen Subtyp sein.

»Diese Erkennt­nisse haben klinische Relevanz, da sie dazu beitragen können, frühzeitig jene Patienten zu identi­fi­zieren, die auf eine Immun­the­rapie besser ansprechen als auf Antide­pressiva«, sagt Elisabeth Binder, Direk­torin des MPI. »Außerdem könnte die Behandlung von Suizi­da­lität verbessert werden. Hierfür ist aller­dings noch weitere klinische Forschung erforderlich.«

Origi­nal­pu­bli­kation:

10.1001/jamapsychiatry.2020.3436

Textquelle: Elisabeth Spiegel­berger, Max-Planck-Institut für Psychiatrie

Bildquelle: Für manche mag das verlo­ckend aussehen. Aber der Zucker­gehalt in gewöhn­lichem Junk Food wie Doughtnuts, Kuchen, Schokolade und Keksen ist immens. Zucker ist unglaublich schädlich, wenn er in großen Mengen konsu­miert wird. So scheint ein hoher BMI ursächlich mit den vier Depres­si­ons­sym­ptomen Freud- und Inter­es­sens­lo­sigkeit, Appetit­ver­än­de­rungen, Erschöpfung und Unzuläng­lich­keits­ge­fühlen in Zusam­menhang zu stehen. Das vermuten Wissen­schaf­te­rinnen und Wissen­schaftler des Max-Planck-Institut für Psych­iatrie, der Ludwig-Maximi­lians-Univer­sität und der University of Cambridge. Foto: formulatehealth.com, Lizenz: CC BY 2.0